Nach dem Einstellen der Ruder und des Schwerpunktes führte ich noch einen Test der gesamten Elektronik aus. Ich mache das eigentliche mit jedem Flieger. Er wird komplett zusammengebaut und aufgerüstet. Dann beschwere ich die Ruder mit Gewichten, um die Belastung im Flug zu simulieren. Mit dem Servotestprogramm auf meiner T12FG können nun alle Sevos für ca. 1 Std. belastet bzw. bewegt werden. Mit dem UniLog von SM Modellbau wird dabei ständig der Strom und die Temperaturen z.B. des Spannungswandlers der Powerbox gemessen und überprüft. Ich bin kein Elektronik-Fachmann, aber wenn alles läuft und "handwarm" bleibt, scheint alles in Ordnung zu sein.
Danach ging es auf die Suche nach einem geeigneten "Testgelände", da unser Flugplatz zu klein ist. Mein erster Gedanke war der Fluplatz Kappelen, der eine lange Graspiste hat. Prinzipiell ist der Modellflug auf Flugplätzen verboten, deshalb fragte ich den Flugplatzleiter um Erlaubnis. Leider war er nicht so begeistert und sagte mir, dass sie mit den Anwohnern wegen des Lärms (Jets) schon genug Probleme hätten.
Nächste Variante war der kleine Flugplatz Bellechase im Grossen Moos der Segelfluggruppe Freiburg. Einige Mitglieder sind auch Modellflieger, die einmal in der Woche auf dem Flugplatz ihre Modelle ausflogen. Zusammen mit ihnen sollte der Erstflug hier also möglich sein. Am Mittwoch Abend, dem 17. Juni 2009 war es dann soweit. Als Flughelfer stand mir Urs Zurlinden zur Verfügung. Danke viel Mal!!!
Meine ASH 26E kurz vor dem Jungfernfug. Das Wetter könnte nicht besser sein und der Flugplatz Bellechase ist optimal für einen Erstflug: genügend Platz, flach und viele Möglichkeiten für Aussenlandungen. Das beruhigt ein bisschen...
Der erste Startversuch musste abgebrochen werden, da die ASH auf die Nase ging. Ich hatte nicht voll Höhe gezogen. Der Wiederstand durch das Gras war höher als erwartet. Gleich noch ein Versuch.
Der zweite Versuch ging besser. Mehr oder weniger entlang der Pistenlängsachse beschleunigte die ASH. Wenn sie Fahrt aufgenommen hat, kann mit der Höhe leicht zurück gegangen werden. Es sind nur wenig Seitenruderkorrekturen nötig. Aber die ASH braucht doch recht lange, bis sie abhebt. Das Gras ist halt doch nicht ganz so kurz gemäht wie auf einem richtigen Modellflugplatz. Aber schliesslich hebt sie ab und dann geht alles ganz einfach. Immer leicht auf Höhe steigt sie gegen den Himmel, folgt ohne Probleme den Steuerbefehlen. Auf etwa 300m wird zum ersten Mal des Triebwerk abgestellt. Sie ist etwas kopflastig, sofort wird nachgetrimmt.
Gutmütig fliegt sie einfach dahin. Ich fühle mich sofort erleichtert, da alles zu funktionieren scheint. Beim zweiten Steigflug testete ich die Störklappen. Es braucht keine Korrektur der Höhe. Auch die Thermikstellung verursacht keine Änderung der Lastmomente. Somit sollte bei der Landung keine Schwierigkeiten zu erwarten sein.
Urs unterstützt mich bei der Landung, vor allem muss halt viel grosszügiger eingeteilt werden. Also zuerst sicher 400m den Platz runter, dann Queranflug und wieder 400m zurück. Für die Landung habe ich die Thermikstellung verwendet. Jetzt die Störklappen raus und sie sinkt schön gleichmässig auf den Platz. Am Schluss etwas Höhe und die ASH setzt butterweich auf. Welche Erleichterung...
Ich war an diesem Abend nicht der einzige mit einem Erstflug. Auch ein Mitglied der SG Freiburg hatte eine grosse Fox dabei zum Jungfernflug. Auch er absolvierte den Flug erfolgreich.
Vielen Dank an dieser Stelle an